Reiseinformationen Guatemala
Guatemala
Name
Der Landesname Guatemala ist indigenen Ursprungs und bedeutet „Ort der Holzhaufen“ oder „Berg, der Wasser ausspeit“.
Lage - Allgemein
Guatemala liegt auf der Landbrücke, die Nordamerika mit Südamerika verbindet. Seine Nachbarn sind im Norden und Westen Mexiko, im Nordosten Belize, im Südosten Honduras und El Salvador.
Zeitzone
Der Zeitunterschied zwischen Guatemala und Deutschland beträgt -6 Stunden.
Geographie
- Guatemala hat eine Fläche von knapp 110.000 qkm
- Die Topographie des Landes wird von den Gebirgsketten der zentralamerikanischen Kordilleren beherrscht
- Der höchste Berg des Landes, der Tajumulco, gehört zu den 33 Vulkanen des Landes, von denen noch drei ständig aktiv sind
Geschichte
- Bereits für die Zeit von 2.600 v. Chr. kann man eine Besiedlung des Hochlands durch Maya-Völker nachweisen.
- 1524 wurde das Land von Mexiko aus von den Spaniern erobert und die Stadt Santiago de Guatemala als Hauptstadt gegründet. Ab 1570 umfasste es ganz Zentralamerika, ausgenommen Panama und Teile Südmexikos
- 1821 schlossen sich die Einwohner mit spanischer Herkunft dem Kaiserreich Mexiko an, das seine Unabhängigkeit von Spanien erklärt hatte. Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs gründete Guatemala mit anderen Ländern die „Zentralamerikanische Konföderation“, die 1839 durch Rafael Carrera gewaltsam aufgelöst wurde. Er gründete die Republik Guatemala, die er diktatorisch regierte
- Bis 1944 wurde das Land durch das Caudillo-Regime mit Gewalt und politischer Unterdrückung regiert. Ab 1944 konnten nach der Verabschiedung einer demokratischen Verfassung wirtschaftliche und politische Reformen durchgeführt werden
- In den nächsten 30 Jahren folgten verschiedene Militärregierungen, die in den 1970er Jahren in einem Bürgerkrieg zwischen Armee und der Guerillabewegung „Nationale Revolutionäre Einheit Guatemalas“ (URNG) gipfelte. Erst 1996 gelang es durch ein Friedensabkommen den längsten Bürgerkrieg in Lateinamerika zu beenden.
Flora und Fauna
- Das bekannteste Tier Guatemalas ist der legendäre Quetzal, ein etwa taubengroßer Vogel mit farbigem Gefieder, bei dem das Männchen eine Schleppe aus langen Schwanzfedern trägt. Ansonsten findet man Brüllaffen, Oposums, Faultiere, Gürteltiere und Pumas, sowie Jaguare und Tapire.
- Im Norden findet man immerfeuchten Regenwald, im Zentrum Kiefernsavannen, im Süden auch Nadelwälder. Die für die Küstengebiete Mittel- und Südamerikas typischen Mangrovenwälder sind auch hier zu finden.
Wirtschaft
- Guatemala gehört zu den ärmsten Ländern Lateinamerikas, die Inflationsrate ist hoch
- Hauptwirtschaftszweig ist die Landwirtschaft, deren Erzeugnisse meist exportiert werden, z.B. Kaffee, Zuckerrohr, Bananen, Tabak, Kardamom und Baumwolle
- Grundnahrungsmittel wie Reis, Mais, Bohnen und Kartoffeln werden in den kleinbäuerlichen Betrieben im zentralen Hochland angebaut
- Zunehmend gewinnt auch der Tourismus an Bedeutung
Bevölkerung
Guatemala hat ca. 16,9 Millionen Einwohner, unter anderem:
- 60% Indígene Einwohner (Nachkommen der Mayas)
- 35% Einwohner multi-ethnischer Abstammung
- 5% asiatischer, europäischer und afrikanischer Abstammung
Sprache
Amts- und Verkehrssprache ist Spanisch, daneben werden noch etwa 23 indigene Sprachen offiziell anerkannt.
Religion
- 41% römisch-katholisch
- 38% protestantisch
- 13,9% keine Religion
- Ca. 5% sonstige Religionen
Essen und Trinken
- Tortillas
- Tamales (in Maisblatt gewickelter gefüllter Maisteig)
- Paches (ähnlich wie Tamales jedoch aus Reis)
- Enchiladas
- Tacos
- viel Huhn, Fisch und Meeresfrüchte
- Atoles (Getränk auf Mais, Reis und Kochbananen)
- Horchata (aus gesüßtem Reise und Zimt)
- Erfrischungsgetränke aus Obst
- Mixgetränke
Geld / Währung
Der Quetzal ist die Währung von Guatemala. In ganz Guatemala werden Kreditkarten akzeptiert, außer Maestro. Die Mitnahme von kleinen Geldbeträgen in Quetzal und US-Dollar ist zu empfehlen. Außerdem wird Geld in Guatemala fast ausschließlich in Banken gewechselt. Manchmal auch in Hotels aber nur zu schlechteren Wechselkursen. Wechselstuben sind eher selten anzutreffen.
Strom
Die Netzspannung beträgt 120 V. Es wird eine Reiseadapter für die Steckdosen vom Typ A und B benötigt.
Sicherheit / Drogen
Die Sicherheitslage im Land hat sich in letzter Zeit zunehmend verschlechtert, daher ist eine erhöhte Aufmerksamkeit bei der Aufbewahrung von Gepäckstücken, beim Einkauf, keine nächtlichen Reisen, keine Spaziergänge alleine etc. empfehlenswert. Aktuelle Reisehinweise finden Sie auch unter https://www.auswaertiges-amt.de/.
Medizinische Hinweise
Aktuelle Hinweise zu Impfungen erhalten Sie unter https://www.travelmed.de/ bzw. der Website des Centrums für Reisemedizin (CRM).
Einreise
Für die Einreise nach Guatemala benötigen Reisende einen Reisepass, der noch mindestens 6 Monate gültig ist. Kinder benötigen einen eigenen Reisepass. Bei einem Aufenthalt von weniger als 90 Tagen wird kein Visum benötigt.
Adressen
Auswärtiges Amt
In Deutschland https://www.auswaertiges-amt.de/
In Österreich https://www.bmaa.gv.at/
In der Schweiz https://www.eda.admin.ch/
Häufige Fragen zu Guatemala
Welche Einreisebestimmungen gelten für Guatemala?
Für deutsche Staatsangehörige ist mit einem gültigen Reisepass ein visafreier Aufenthalt in der sog. "CA-4"- Region Guatemala, El Salvador, Honduras und Nicaragua bis zu insgesamt 90 Tagen möglich. Die Aufenthaltserlaubnis wird kostenfrei bei der Einreise erteilt. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der Reisepass mit einem Einreisestempel versehen wird.
Welche Impfungen benötigt man für die Reisen nach Guatemala?
Für einen Kurzaufenthalt empfiehlt sich ein Impfschutz gegen Hepatitis A, Tetanus und Diphtherie. Bei einem Langzeitaufenthalt könnten Impfungen gegen Hepatitis B, Typhus, ggfs. auch gegen Tollwut angebracht sein. Der Abschluss einer Auslands-Krankenversicherung mit Rücktransport ist auf alle Fälle zu empfehlen.
Antigua
Antigua Guatemala war von 1543 bis 1773 die Hauptstadt Zentralamerikas. Die Stadt sticht mit ihrem kolonialen Charme, der Freundlichkeit ihrer Bewohner und ihren lebendigen indigenen Traditionen heraus. Die koloniale Hauptstadt ist für ihre barocke Kolonialarchitektur bekannt, dazu prägen mediterrane Farben und die Ruinen zahlreicher Kirchen und Klöster das Stadtbild.
Tikal
In einem 567 km2 großen Nationalpark liegt die Ruinenstätte Tikal. Sie war eine der bedeutendsten Städte der klassischen Maya-Periode. Bis 1969 wurden zahlreiche Ausgrabungen durchgeführt, die einen großen Gesamtkomplex freilegten. Die Besichtigung der weltberühmten Mayastätte Tikal inmitten des Dschungels ist der kulturhistorische Höhepunkt aller Guatemala-Reisen. Die Spitzen der steilen Pyramiden erheben sich imposant über den Regenwald. Tikal ist bekannt für das enorme Ausmaß des Ausgrabungsareals und die riesigen Tempelanlagen. Das gesamte Gebiet rund um Tikal wurde zum Nationalpark erklärt und gehört heute zum Weltkulturerbe.
Guatemala-Stadt
Die heutige Hauptstadt ist Guatemala-Stadt. Offiziell heißt die neue Hauptstadt La Nueva Guatemala de la Asuncíon, jedoch nennen die Einheimischen sie meist nur „La Ciudad“. Die Stadt hat sich zu einer Metropole mit einer Million Einwohner entwickelt. Da aber auch hier mehrere Erdbeben die Gebäude der Stadt zerstörten, findet man heute meist moderne Bauwerke.
Lago de Atitlán
Umgeben von 14 Maya-Dörfern und drei steil aufragenden Vulkanen wird der See von vielen als einer der schönsten Seen überhaupt bezeichnet. Das tiefblaue Gewässer ruht in einer 320 Meter tiefen Caldera. Bei einer Bootstour kann man die einzigartige Atmosphäre des Atitlán-Sees und seiner Umgebung kennenlernen. Die Dörfer rund um den See sind höchst unterschiedlich und zum Teil besitzen sie sogar ihre eigenen Sprachen. Zum Beispiel das Dorf Santiago Atitlán, dies liegt am Fuße der mächtigen Vulkane und ist das Zentrum der Tzutujíl Maya. Eins der großen Highlights der Gegend ist eine Bergtour auf einen der umliegenden Vulkane.
Todos Santos und Quetzaltenango
Todos Santos ist ein kleines Dorf, idyllisch inmitten der Chuchumatan Berge gelegen. Hier hat man die Möglichkeit, einen Blick auf die traditionelle Lebensweise der Bevölkerung zu werfen. In dem Dorf kann man eine lokale Weberinnen-Kooperative besuchen und herausfinden, wie die Frauen in mühsamer Arbeit die schönen, bunten Stoffe weben. In der Nähe von Todos Santos liegt Quetzaltenango, die zweitgrößte Stadt Guatemalas, in einem großen Tal, umrandet von Bergen, Vulkanen und indigenen Dörfern
Archäologischer Park Quiriguá
Guatemala kann sich mit mehreren bedeutenden Ausgrabungsorten rühmen. Einer davon ist der archäologische Park Quiriguá, in dem Stelen und Steinskulpturen mit tierischen Fabelwesen und Hieroglypheninschriften aus der Mayazeit zu sehen sind. Quiriguá ist eine mittelgroße Stätte, die sich in Westguatemala am Unterlauf des Río Motagua befindet. Außergewöhnlich an Quiriguá ist die Tatsache, dass nahezu alle Skulpturen hervorragend erhalten und durch Inschriften datiert sind. Der Anteil großer zeremonieller Bauten ist recht klein, bedeutender sind aber die vielen Skulpturen Quiriguás, welche zu den eindrucksvollsten des alten Mesoamerika zählen. Die Stätte gehört seit 1981 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Río Dulce
Der Río Dulce besteht aus einem sich abwechselnden System aus Fluss und Seen. Seine Quelle liegt am Lago Izabal, dem größten See des Landes. Durch die Verbindung zum Karibischen Meer hatte er schon immer eine besondere Bedeutung für den Handel. Davon zeugt die Festung Castillo San Felipe de Lara, die zum Schutz vor Piratenüberfällen gebaut wurde. Im See leben viele Manatis, die aus dem Karibischen Meer in den See schwimmen. Weiter fließt der Río Dulce durch den See El Golfete. Einer der außergewöhnlichsten Orte am Rio Dulce ist Livingston. Die Stadt ist nur über den Seeweg erreichbar. Livingston ist bekannt für seine ungewöhnliche Mischung verschiedener Volksgruppen und Kulturen. Von Livingston aus lohnen sich Bootsausflüge zu den Siete Altares, sieben kleinen Wasserfällen, und durch die Schluchten des Río Dulce zum Izabal-See.
El Petén
Das Departamento El Petén liegt im Norden Guatemalas und umfasst knapp ein Drittel der Landesfläche Guatemalas, ist aber sehr dünn besiedelt. Ursprünglich war sie fast vollständig mit Regenwald bewachsen, mittlerweile wird der Süden der Region überwiegend von Savannen bedeckt. Im Norden ist der Regenwald jedoch erhalten und bietet zahlreichen Tierarten einen Lebensraum. Die Region gilt als Ursprungsgebiet der Maya, was sich auch darin zeigt, dass bis heute mehr als 200 archäologische Stätten in El Petén gefunden wurden. Die bekannteste ist Tikal, es gibt aber noch einige weitere sehenswerte Ruinen, z.B. Yaxha, Altar de Sacrificios, Yaxchilán, Piedras Negras und einige mehr.
Wetter und Klima in Guatemala
- Das Klima in Guatemala ist tropisch-feucht
- Es gibt es eine Trockenzeit (November-April) und eine Regenzeit (Mai-Oktober)
- Die beste Reisezeit für den Norden ist von Februar bis April und fällt damit in die Trockenzeit
- In der Bergregion von Guatemala ist das Klima das ganze Jahr über angenehm. Es kann hin und wieder zu ein paar Regenschauern kommen. Am wenigsten regnet es von November bis April.